nuPro A-300

"Nubertifiziert" durch nuPro A-300

Vorwort
Ich möchte nicht wie alle anderen dieses schematische Vorgehen anwenden und mit viel Fachsimpelei, die in der Praxis nicht wirklich jemand interessiert, langweilen. Nein vielmehr möchte ich darüber berichten was diese Box kann, macht und warum Sie sie mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurück schicken werden, wenn Sie sie erst einmal gehört und erlebt haben. PS: Dies ist keine Werbung für Nubert und ich bekomme auch kein Geld für diesen Artikel!

Der erste Eindruck
WNach meiner Bestellung konnte ich es nun kaum noch abwarten, die nuPro`s in meinem Studio zu positionieren und zu hören. Einen Tag nach der Bestellung klingelte der Postbote mit einem großen, sehr solide verpackten Paket. Direkt ausgepackt verblüffte zunächst die Kompaktheit des Lautsprechers, da ich um den Frequenzgang bis runter zu tiefen 30 Hz wusste. Die Anmutung ist sehr hochwertig und der Lautsprecher sehr gut verarbeitet. Bei jeder Box ist ein komplettes Set Anschlusskabel dabei sowie je eine Fernbedienung, wobei man aber ja nur eine braucht. Kurz durch die Anleitung gelesen und zur Kenntnis genommen, dass der linke Monitor der Main ist, an dem die Anschlussquelle gewählt wird. Dann diesen per SPDIF mit dem zweiten Monitor verbinden und schon kann es los gehen. Zu erwähnen wäre hier auch, dass durch diese Methode beide Lautsprecher einer Laufzeitkorrektur unterzogen werden und somit wirklich synchron spielen.

Die ersten Schallwellen aus den brandneuen Lautsprechern
Nachdem ich die neuen Monitore nun aufgestellt hatte, konnte ich es kaum erwarten, die ersten eigenen Tracks darauf zu hören. Um es aber vorweg zu schicken bzw. zu erwähnen, dienen als Referenz die KRK Exposé EB8 und im direkten Vergleich eine Kombi aus KRK VXT 6 und KRK 12 S Subwoofer. Die ersten Klänge aus den nuPros waren erschreckend sauber, trocken, räumlich sehr aufgeräumt und doch Highfidelity! Im ersten Eindruck fiel auf, dass diese Monitore in einer ganz anderen Liga spielen als die KRK VXT-Serie, die in der gleichen Preisklasse angesiedelt ist. Ganz zu schweigen vom Frequenzspektrum. Vom ersten Eindruck an war ich etwas verwirrt und irritiert, denn was aus diesen kleinen nuPros an Tiefen und Bassgewalt sowie Qualität kam, war das, was ich eigentlich von der VXT-Kombi mit dem 30er Subwoofer erwartet hatte ! Kurzum: Dieser Lautsprecher (Monitor) hat den Namen FULLRANGE wirklich verdient ! Auch die Exposé von KRK konnte in der Tiefe nicht mit der nuPro mit gehen.

Erweiterter Höreindruck und Test
Bevor ich nun mit der ersten größeren Hörsession begann, nahm ich erst mal über meine beliebte und geliebte Raumkorrektur von IK-Multimedia (ARC 2) eine Messung vor, nach dem ich die Monitore peinlichst genau aufgestellt hatte. Nach erfolgreichem Abschluss begann ich mir Stücke von Allan Taylor, Patricia Barber sowie aktuelle Dance und Hip-Hop-Produktionen auf den Schirm zu legen. Was mir anfangs bei allen Stücken auffiel war, wie die nuPros ans Werk gingen. Immer mit einer Schärfe und auch Analytik, die ich so nur von den Schweizern (PSI Audio) kannte. Wenn ein Stück nicht wirklich ausgewogen war, wurde dies auch gnadenlos aufgezeigt. Bei einer wirklichen sehr guten, sauberen und hochwertigen Aufnahme wie beispielsweise von Allan Taylor zeigten die nuPros ihr ganzes Können. Die Gitarren werden so nah und voll abgebildet, dass man den Eindruck hat, mit dem Ohr neben ihnen zu stehen. Die Stimmen werden so klar in der Phantommitte platziert, dass man das Gefühl hat, man steht nur ein paar cm vor dem Künstler und kann seinen Atem fast spüren. Bühne und Räumlichkeit, die diese Monitore aufzeigen, sind schlichtweg phänomenal und ich kann nicht nachvollziehen, warum das einige Tester bemängelten. Was mir dann bei Patricia Barbers Aufnahmen von dem Album Companion geboten wurde, sprengte meine Erwartungen. Ich hatte nicht nur das Gefühl, bei diesen Aufnahmen dabei zu sein und im Publikum zu sitzen, sondern vielmehr das Gefühl, ein Teil davon zu sein. Das, was Nubert all seinen Lautsprechern attestiert, hat er mit den nuPros meiner Meinung nach absolut erreicht. Im Hip-Hop-Bereich reichte die Range von harten hohen bis sehr tiefen weichen Bässen, die sehr präzise und sehr sauber wiedergegeben wurde! Einfach eine Klasse für sich. Erwähnenswert wäre noch der Sweetspot. Bei diesen Monitoren kann man auch problemlos zu zweit arbeiten, ohne etwas zu verpassen. Eine nüchterne Beurteilung mit Bewegungen von rechts nach links sowie von oben nach unten ist problemlos möglich und habe ich auch in so einer Range noch nicht erlebt. Eine sehr interessante Funktion ist auch der Equalizer. Dieser eignet sich für eine leichte Raumanpassung oder für den persönlichen Geschmack. Sowohl die Bässe als auch die Höhen lassen sich um +/-12dB fast linear anheben und absenken. Der Bassbereich liegt da bei 20-300 Hz und der Höhenbereich bei 300-20.000 Hz. Ein weiteres muss ich noch widerlegen. In der Regel hören wir 44.1 kHz mit 16 oder 24 Bit. Ich konnte nach mehrmaligem Schalten und wirklich ausgiebigen Hörsession`s keinen hörbaren Unterschied zwischen digitaler und analoger als Ausgangsquelle feststellen. Außer dass bei hoch gewählten Lautstärken das Rauschen im Analogen zunimmt, das sich aber mehr als in Grenzen hält.

Mein Fazit
Kaufen ! Kaufen ! Kaufen ! Aber mal im Ernst. Ich arbeite nun seit 18 Jahren als Produzent. Auch das Mixing und Mastering gehört zu meinen Aufgaben. Als ich damals die KRK Exposé kennen lernte, dachte ich, ich habe einen sehr, sehr guten Monitor. Aber selbst mit diesem gab es beim Probehören auf anderen Abhören immer noch kleine, wenn auch winzige Korrekturen. Vor allem im Bassbereich. Was ich aber nach den ersten Produktionen mit den nuPros erfahren konnte, war, dass ich keine zusätzliche Kontrolle mehr brauche. Dieser Monitor schafft es tatsächlich, alles so abzubilden und einzuschätzen, dass es tatsächlich erstmals keine Änderungen mehr gab, die ich vornehmen würde. Alles war so, wie ich es wollte. Vor allem im Bassbereich. Kann es nur nochmal erwähnen: Diese Monitore spielen in einer anderen Liga und sind bei mir ab sofort Referenz