nuPro A-500

„nuPro A-500 - Monitor Qualität & Suchtfaktor“

Vorwort
Als stolzer Besitzer der nuPro A-300 und A-600 machte mich der Rest der Familie der nuPro A-Serie neugierig. Nach kurzer Überlegung, welcher der beiden Standlautsprecher es sein sollte (A-500 oder A-700), entschied ich mich aufgrund der Größe meines Tonstudios für die nurPro A-500. Zudem war ich durch viele Aussagen anderer Tests neugierig geworden, ob die Musikalität neben der Neutralität tatsächlich nochmal besser ist als die der kleineren und größeren Schwerstern.

Der erste Eindruck und Installation
Wie auch bei den beiden Vorgängern kamen die Lautsprecher hervorragend verpackt. Schnell war die schicke Fußplatte montiert und die Lautsprecher konnten an ihrer Wirkungsstätte aufgestellt und angeschlossen werden. Nach peinlich genauer Ausmessung und Aufstellung in meinem Studio freute ich mich auf die ersten Klänge. Einige Kaffees später kam meine unverzichtbare Einmessungen auf meinen Hörpunkt. (Gemessen wurde mit ARC2.5 und Dirac Live.) Aus meinen Erfahrungen mit den Vorgängern habe ich einmal mit und einmal ohne dem internen SYS HP bei 30 Hz gemessen. Die Verwendung von SYS HP bei diesem Lautsprecher Paar stellte sich für meinen Geschmack als ideal heraus. Aber dazu später mehr.

Höhreindruck
Nachdem nun alle für meine Arbeit als Musikproduzent, Mix- und Masterengineer erforderlichen Maßnahmen getroffen worden waren, konnte das ausführliche Testhören beginnen. Beginnen durfte „Pink“ mit ihrem Song „What About Us“. Ich nehme diesen Track gern zum Probehören, da es in der heutigen katastrophalen MP3-Zeit einfach eine toll aufgenommene Popnummer ist. Sehr ausgewogen mit einer tollen Drum- und Bass-Darbietung. In meiner Erinnerung und den sehr positiven Eindrücken bei den Schwestern A-300 und A-600, bekam ich von der ersten Sekunde die Bestätigung auf meine Ohren. Hier spielt ein Lautsprecher von Nubert. Neutral und doch musikalisch sowie ehrlich und gewaltig. Keine Schönfärbereien. Keine Ausreißer in den Frequenzen. Einzig hatte ich den Eindruck, dass der Hochton ein klein wenig präsenter zu Werke geht als bei den beiden Kompaktlautsprechern. Da das aber Geschmackssache ist und durch die hervorragende Klangwaage der „mid/high“ leicht an den persönlichen Geschmack anzupassen ist, war das nicht wirklich ein Grund zur Kritik. Diese Wahrnehmung wurde dann aber auch bei der Verwendung der Raumkorrektursoftware entdeckt und neutralisiert. Was mich aber letztendlich überraschte, war die erweiterte Raumabbildung, Tiefe und Breite, gegenüber der A-600 und A-300. Hier baute sich schnell Vorfreude auf das Arbeiten mit diesem Paar auf. Mein erster Höreindruck bestätigte auch meine Begeisterung von Anfang an beim Hören der Live-Aufnahmen von Patricia Barber oder den phänomenalen Aufnahmen von Stockfisch Records. Die Wiedergabe von letzteren, beispielsweise „Chris Jones“ oder „Allan Taylor“, konnte auf Anhieb überzeugen. Die A-500 sprachen für sich und ließen keinen Zweifel aufkommen, dass hier ein ausgewachsener Studiomonitor spielt. Toller präziser und ausgewogener Bassreich und eine überragende Stimmwiedergabe, bei der man das Gefühl, hat der Sänger sitzt direkt im Studio und gibt ein Privatkonzert. Räumlichkeit, Tiefenstaffelung sowie eine spielerische Losgelöstheit der einzelnen Instrumente von den Speakern sind die wirklichen Stärken der A-500. Diese Eindrücke bestätigten sich von Tag zu Tag mehr und schaffen es mich bis heute jedes mal von neuem zu begeistern.

Ein kleiner Wermutstropfen stellte sich aber bei den Hörsessions ein. Es betrifft den Tiefbassbereich der A-500. Alles was unter 40Hz geht, ähnelt einem Subwoofer vom Druck und Sound an meinem Abhörplatz. Wenn es richtig in den Keller geht schwingen schon mal die Hosenbeine, wodurch aber für meinen Geschmack vermittelt wird, dass nur Luft bewegt wird, aber sich kein brauchbarer Ton in diesem Bereich produziert wird. Da ich aber wie vorher schon erwähnt aus Erfahrungen mit den bassgewaltigen A-600 einfach mit SYS HP (bei 30 Hz) eingemessen hatte und das System darauf umgestellt habe, kam es einer Offenbarung nah. Gemessen spielten sie noch mit Druck und Tonalität bis 40 Hz runter. Zwar erreichten sie so nicht mehr alle Töne unter 40 Hz, dafür aber deutlich präziser und sauberer. Jeder Impulse sitzt und lässt keine Wünsche in Druck und Tonalität vermissen. Soweit so gut.

Nach langer Schwärmerei und ausführlicher Analyse beim Probehören kam ich nun in den Genuss mit diesen fantastischen Monitoren zu arbeiten. Wie schon bei den beiden Kompakten ist es ein Leichtes, mit diesen Speakern zu mischen oder zu mastern. Über jedes kleinste Detail erhält man Feedback und hat somit ein hervorragendes Arbeitswerkzeug vor sich.

Die Ergebnisse waren auf anderen Abhören oder Abhörsituationen stets superb. Bei diesem Paar konnte ich keine bis gar keine Schwächen ausmachen, außer dass sie leicht süchtig nach langen Höhrsessions mit tollem Audiomaterial machen. Chapeau!

Mein Fazit
Dieses Paar Nuberts überzeugt von der ersten Sekunde und man verliebt sich jeden Tag neu in diese schlanken Schönheiten. Räumlichkeit, Tiefenstaffelung und Neutralität sind sehr gelungen und machen diesen Lautsprecher zu einem tollen Studiomonitor mit Suchtgarantie. Preis-Leistung ist wie bei allen Lautsprechern aus dem Hause Nubert phänomenal.