Vorwort
Nach meiner Erfahrung mit den nuPro A-300 war ich schon ganz gespannt auf die momentan größte Neuerung aus dem Hause Nubert, den nuPro A-600. Wie im Allgemeinen in verschieden Foren schon erwähnt, handelt es sich bei den 600ern um einen Hybriden - halb Desktop- halb Standlautsprecher. Ich sehe sie aber eher als Desktoplautsprecher und habe sie auch als diese aufgestellt, getestet und nutze sie so. Denn wie ich nachher ausführen werde, können diese kleinen „Riesen“ auch problemlos als Nahfeldmonitore verwendet werden. Durch die Nutzung und das Arbeiten mit den A-300 in den letzten zwei Jahren, waren meine Erwartungen freilich sehr hoch.
Der erste Eindruck und Installation
Wie auch bei den A-300 kamen die A-600 sehr sicher und hervorragend verpackt. Die Verarbeitung war tadellos, was mich (bei Nubert) nicht überraschte. Ich habe sie mir diesmal in weiß bestellt, was jetzt nach einiger Zeit doch eine sehr willkommene optische Abwechslung ist. Der 22er Woofer ist schon sehr beeindruckend, daher konnte ich es auch kaum erwarten sie anzuschließen und die ersten Klänge aus ihnen ertönen zu lassen. Die Installation sowie der Anschluss war, wie auch schon bei den A-300, sehr leicht und unkompliziert.
Überwältigend
Nach dem ich nun alles optimal aufgestellt und ausgerichtet und mit meiner Raumkorrektur „ARC2“ die Einmessungen vorgenommen hatte, legte ich mir meine Referenz Tracks von Stockfisch`s Audio (Alan Taylor und Sarah K.) zurecht. Auch Tracks vom neuen Schiller Album oder Patricia Barbar mussten für den Höreindruck herhalten. Meinen Stuhl in Position gebracht und eine entspannte Haltung eingenommen, ging es los. Ich drückte auf Play und pegelte auf ca. 85 dB ein. Ich hörte ausführlich einen Track nach dem anderen durch. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt und auch nach 2 Stunden Genuss aller Tracks nichts konkretes sagen können, da ich schlicht weg überwältigt war. Wir reden hier zwar von einem Paarpreis von knapp 2.000 Euro, aber der Preis spiegelt nicht wider, in welcher Liga diese Lautsprecher (Monitore) spielen. Verwöhnt von den A-300, die mich damals ebenfalls schon von den Socken gerissen haben, war ich angetan von der im Vergleich zu den A-300 erweiterten Abbildung in Tiefe, Raum und frequenzieller Wiedergabe. Dass diese Monitore mit 3 Wegen aufwarten, macht sich mehr als bezahlt. Gerade im Mitteltonbereich erhält man ein so genaues Feedback über das, was im Track passiert. Die Höhen sind wie auch bei der A-300 sehr ehrlich. Wenn etwas nicht klingt, zeigen sie das schonungslos. Über den 22er Woofer kann ich nur eines berichten: Sehr gut! Er spielt schlichtweg das, was er soll. Wenn der Track Bass hat, spielt der Woofer ihn unverfälscht und unverfärbt. Man hat nicht das Gefühl das hier in irgendeiner Form etwas geschönt wurde. Im Gegenteil! Ich finde den Monitor ganz nach Nubert`s Slogan. Sehr ehrlich. Was mich neben den eben erwähnten Sachen zusätzlich beeindruckt hat, war die Detailtreue. Ich habe tatsächlich Sachen gehört, die ich auf meinem sehr guten Kopfhörer aus dem Hause Bowers & Wilkens nicht gehört habe. Bei vielen Tracks kann man mit diesen Lautsprechern hören, was sich die Mix- und Masterengineere bei den Aufnahmen gedacht haben und in deren Haut versetzen. Ich habe in der Tat noch nicht erleben dürfen, wie losgelöst Musik von Lautsprechern aufspielen kann! Bei sehr guten Aufnahmen lässt sich jedes Instrument und jeder Musiker fast auf den Punkt genau orten. Auch den Körper, der von jedem Instrument abgebildet wird ist nahezu plastisch und man kann sich dieses im Geiste klar vorstellen. Auch die Leichtigkeit, mit der die Monitore spielen, ist zu erwähnen. Selbst bei sehr hohen Pegeln kommt man niemals in die Gefahr, diesen Monitor an seine Grenzen zu bringen. Kurzum, hier hat Nubert wirklich ein tolles Arbeitswerkzeug erschaffen, das sowohl als Sezierwerkzeug im Studio fungieren, als auch im heimischen Wohnzimmer für Verzauberung sorgen kann. Dieser tolle Monitor ist durch die Bank weg blind zu empfehlen und für den angebotenen Preis ein Schnäppchen !
Mein Fazit
Auch nach längeren Hörsessions über Wochen und Fertigstellung eigener Tracks, fesselt mich dieser Monitor immer mehr. Ein Lautsprecher der einfach Spaß macht und so ehrlich ist, wie ich es mir als Mix- und Masterengineer nur wünschen kann. Erwähnen möchte ich noch meine Erfahrung und Bestätigung meines Eindrucks und der Arbeit mit den A-600 bei eigenen Tracks. Wie schon bei den A-300 sprechen die Ergebnisse für sich bei der nuPro Serie. Die Tracks waren auf allen anderen Abhörquellen ohne Fehl und Tadel. Ich hatte nichts auszusetzen. Dies bestätigt meine eigene Meinung. Wenn ein Monitor macht was er soll, braucht man auch nur einen ! Ich kann jedem die A-600 ans Herz legen und empfehlen.