Vorwort
In meinen vorangegangen Tests und Berichten über die überragende nuPro A-Serie war ich natürlich sehr gespannt ob mit der X-Serie lediglich ein Update in Sachen Anschlüsse oder gar ein Upgrade in Performance und Sound möglich war. Möchte nur soviel zuvor verraten das die Überschrift bei der X-Serie Programm ist !
Der erste Eindruck und Installation
Nach dem der Paketbote mir das Paket brachte, konnte ich es kaum erwarten die neue Serie in Ihrem tollen Design und der gewohnt sehr guten Verarbeitung zu bewundern. Die eingelassenen Treiber geben einen nochmals hochwertigeren Eindruck gegenüber der A-Serie von sich. Aufgestellt und angeschlossen in meinem Studio und an meinem Arbeitsplatz, entschloss ich mich über die drahtlose Variante die beiden Lautpsrecher zu verbinden, was sehr einfach und problemlos von Statten ging. Nach dem ich die Nubert-App für diese Lautsprecher auf meinem Android installiert habe und mich kurz durch die Menüs und einzelnen Einstellungen geblättert hatte, begann ich erst einmal mit der Ausrichtung, Aufstellung und Einmessung (ARC 2.5 und Dirac Live) der nuPros. Ich entschloss mich die X-4000 mit meiner favorisierten A-500 zu vergleichen und kennen zu lernen.
Höreindruck
Ich möchte aufgrund vieler Erfahrungsberichte und Eindrücke anderer, die einen Vergleich mit der A-Serie und X-Serie machen konnten, eines vorwegnehmen. Viele dieser Berichte sprachen von zum Teil unterschiedlichen Klangerlebnissen. Aus diesem Grund ist es für mich absolut entscheidend und unumgänglich die Lautsprecher trotz meines sehr guten Raumes einzumessen und dadurch zu linearisieren und dem Raum gegenüber zu neutralisieren. Erst dann kann ich meiner Meinung nach einen vernünftigen Vergleich ziehen, da die unterschiedlichen Treiber und Gehäuse den Raum auch unterschiedlich anregen.
Erwähnen möchte ich noch, dass ich die X-4000 wunderbar auf die A-500 platzieren konnte, um auch in Raum und Stereobild die gleiche Ausgangspositionen zu haben.
Gespannt und neugierig wie ein kleines Kind vor Heiligabend, begann ich mit meiner ausgiebigen Hörsession. Nach den ersten Tracks fielen eine sehr tolle Musikalität und der Detailreichtum auf. Alles klang sehr weich und doch präsent. Eine totale Verschmelzung aller Frequenzen. Ein absolut homogenes Klangbild mit einer Tiefe und Fülle, die ich aufgrund der wirklich sehr smarten Gehäusegröße nicht erwartet hätte. Auch über die Auflösung des Mitteltons war ich überrascht, wie präsent und ehrlich die X-4000 zu Werke ging. Das machte mich natürlich neugierig und ich fing an, Track für Track aus meinem sorgfältig ausgewählten Testrepertoire im A/B mit der A-500 zu vergleichen. Das einzige, was beide gemeinsam hatten, war das Grundklangbild. Beide sehr ähnlich im Frequenzspektrum. Eben Nubert neutral.
Fangen wir mit den Stimmen an. Diese wirkten, im ersten Eindruck, bei allen Tracks mit der X-4000 zurückhaltender, gegenüber der A-500. Bei genauem Hinhören fiel aber auf, dass sie deutlich realitätsnäher waren als bei der A-500. Man hatte den Eindruck, dass sie bei den A-500 den Künstler deutlich größer wirken ließen, als er ist, aber bei der X-4000 im Vergleich die richtige Proportion hatten.
Neben dieser Steigerung in Sachen Abbildung kommt noch hinzu, dass allgemein nichts hervor gezeichnet wird, sondern sehr toll platziert und differenziert wiedergegeben wird. Das Stereobild und Bühne sind deutlich weiter und präziser als bei der A-500. Auch war ich vom Detailreichtum fasziniert. Tatsächlich spielten die X-4000 Atem- und Plopp-Geräusche heraus, die auf der A-500 erst jetzt im direkten Vergleich zu erahnen waren. In punkto Tiefgang überflügelte die kleine X-4000 die A-500 um Welten. Gemessen spielte sie bis stolze 25 Hz bis sie im Druck hörbar abfiel. Der Druck und die Leistungsreserven sind schlicht phänomenal sowie die bleibende Neutralität in verschiedenen Abhörlautstärken.
In Sachen Liveaufnahmen spielten Sie gegenüber der A-500 schon fast in einer anderen Liga. Es machte so ein Spaß die Bühne quasi plastisch vor sich zu sehen und jeden darauf zu erkennen und ihm zu lauschen. Zu keinem Zeitpunkt hat man den Eindruck das einem etwas im Gesamten Frequenzspektrum fehlt, aufgrund der Maße des Speakers und dass es nur ein 2-Wege-System ist. Die X-4000 können mit den meisten ausgewachsenen Standlautsprechern mithalten und machen einen Subwoofer überflüssig. Auch in meinem Partner-Studio in Frankfurt kam von den Kollegen beim Vergleichen immer wieder die Frage: „Ist der Subwoofer (AW-600) gerade an oder aus?“.
Einziger Wermutstropfen ist das bei sehr hohen Pegeln mit viel Tiefgang der Mitteltonbereich natürlich ein wenig ins straucheln kommt, aufgrund des enormen Hubs der Tiefmitteltöner. Ich finde es aber zu vernachlässigen, da dies erst bei eigentlich sehr hohen Lautstärken eintritt, die im Alltag und auch bei meiner Arbeit als Masterengineer nicht im Praxisbereich liegen.
Sehr gelungen finde ich auch den Spagat, den die Firma Nubert bei der Entwicklung geschafft hat. Einen echten Monitorlautsprecher, der auch Hifi kann, und einen somit in den Genuss kommen lässt, Stunden mit diesem zu arbeiten, ohne anstrengend oder nervend zu werden.
Abschließend kann ich nur bestätigen, dass dieser Monitor macht was er muss. Ehrlich und neutral zu spielen. Auch diesmal stellten sich wieder hervorragende Ergebnisse im Studio mit einem nuPro Monitor ein.
Da in meiner Umgebung die Lautsprecher eingemessen sind, erübrigt sich in der Regel, Einstellungen an den nuPros vorzunehmen. Trotz allem möchte ich auch die App und die integrierten Einstellungen loben und erwähnen. Die Klangwaage arbeitet wie gewohnt sehr homogen wenn auch nicht mehr ganz so aggressiv oder steil wie vorher. Der SYSHP in Hz Schritten macht sehr viel Sinn und ist ein sehr gelungenes Feature. Auch der 5-Band-EQ arbeiten sehr weich und im Dienste des Gesamtklangbildes. Mit diesen tollen Möglichkeiten kann man sich jede tonale Vorliebe auf die Ohren einstellen.
Mein Fazit
Ich war echt gespannt, ob und wie viel die Firma Nubert die nuPro-Serie nochmal besser machen kann. Das kann ich wirklich aus voller Überzeugung und Erfahrung bestätigen. Für mich sucht die X-Serie nach einem neuen Wort für Preisleistungs-Sieger. Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit, bei meinem letzten Besuch in der Nubertstraße 1, mich mit Herrn Markus Pedal (Entwickler) auszutauschen. Es war sehr spannend in diesem Dialog beide Seiten, zwischen Entwicklung und Messlabor und Studio und Arbeitsplatz, auf einem Nenner zu wissen. Die X-Serie ist definitiv nicht nur ein Update für Anschlüsse, sondern wirklich ein echtes Upgrade. Ich kann auch diese nuPro-Speaker aus der X-Serie blind empfehlen für alle die einen tollen Hifilautsprecher oder einen sehr guten Monitorlautsprecher suchen.